Diese 4 Dateiübertragungs-Methoden gefährden die Datensicherheit und den Datenschutz

Februar 12, 2025 Sicherheit und Compliance, Digital Experience, MOVEit

Einige Methoden zur Dateiübertragung, die heutzutage immernoch benutzt werden, könnten die Sicherheit Ihrer Daten tatsächlich gefährden. Erfahren Sie jetzt, warum gängige Verfahren wie FTP, manuelle Skripte und E-Mail-Anhänge Ihre Dateien gefährden könnten – und wie Sie Ihre Datenübertragungen schützen können.

Erinnern Sie sich noch daran, als Sie herausfanden, dass Ihre Lieblingsessen aus der Kindheit voller Chemikalien und in Giftstoffen verpackt war? Nun, ich sage es Ihnen nur ungern, aber einige Ihrer bevorzugten Methoden zur Dateiübertragung könnten genauso riskant sein. Lassen Sie uns darüber sprechen, warum die üblichen Lösungen zur Dateiübertragung das schwache Glied in Ihrer Sicherheitskette sein könnten.

Die FTP-Zeitbombe

In der Infrastruktur vieler Unternehmen lauern weiterhin FTP-Server, die an mehreren Stellen Sicherheitslücken aufwerfen. Die modernen Sicherheitsanforderungen haben die Fähigkeiten von FTP in vier wesentlichen Bereichen weit überholt:

Fehlende zentrale Kontrolle

Die Verwaltung von FTP-Servern ist wie der Versuch, ein Orchester zu dirigieren, bei dem sich jeder Musiker in einem anderen Gebäude befindet. Es gibt keine einzige Schnittstelle zur Verwaltung mehrerer Server, was zu verstreuten Konfigurationen und inkonsistenten Sicherheitsrichtlinien führt. So verfügt beispielsweise jeder FTP-Server über eigene Konfigurationsdateien für die Benutzerauthentifizierung, Zugriffskontrollen und Übertragungseinstellungen – je nach FTP-Server-Implementierung oft in unterschiedlichen Formaten und an unterschiedlichen Speicherorten.

Selbst eine einfache Änderung wie die Aktualisierung der Passwortanforderungen muss manuell auf jedem Server implementiert werden, was das Risiko von Fehlkonfigurationen erhöht. Wenn Ihre Nutzer Zugriff auf mehrere FTP-Server benötigen, müssen Sie separate Benutzerkonten und Berechtigungen für jeden einzelnen Server verwalten.

Fehlende Verschlüsselung

Sehen Sie sich eine typische FTP-Sitzung an:

USER admin
331 Password required
PASS SuperSecret123
230 Login successful

Alle Zugangsdaten, Dateinamen und die eigentlichen Daten werden völlig ungeschützt über Ihr Netzwerk übertragen. Das ist so, als würden Sie Ihre sensiblen Informationen auf einer Postkarte statt in einem versiegelten Umschlag versenden. Ohne Verschlüsselung sind Ihre Daten während der Übertragung anfällig für Abfangen und Verfälschung.

Unzureichende Prüfpfade

Wenn Sie in einem FTP-Server abfragen, wer letzte Woche auf eine bestimmte Datei zugegriffen hat, werden Sie keine Antwort erhalten. Die primitiven Protokollierungsfunktionen lassen Sie bei der Sicherheitsüberwachung im Unklaren. Möchten Sie etwas über fehlgeschlagene Zugriffsversuche erfahren oder einen Compliance-Bericht erstellen? Na dann, viel Glück. Ohne ordnungsgemäße Prüfprotokolle können Sie verdächtige Aktivitäten nicht erkennen oder die Einhaltung von Sicherheitsstandards nicht nachweisen.

Eingeschränkte Sicherheitsfunktionen

Die Sicherheitsfunktionen von FTP scheinen in den 90er Jahren stecken geblieben zu sein. Es gibt keinerlei Unterstützung für moderne Funktionen wie Multi-Faktor-Authentifizierung oder IP-basierte Zugriffskontrollen. Dateiintegrität? Sie müssen darauf vertrauen, dass Dateien während der Übertragung nicht verändert wurden. Müssen Sie jemandem vorübergehend Zugriff gewähren oder Verbindungen standortbasiert einschränken? Diese grundlegenden Sicherheitsfunktionen gibt es in der FTP-Infrastruktur einfach nicht.

Auswirkungen auf die Compliance

  • HIPAA: FTP erfüllt nicht die erforderlichen Verschlüsselungsstandards.
  • PCI DSS: FTP verstößt gegen Anforderungen an eine sichere Datenübertragung.
  • DSGVO: FTP fehlen die notwendigen Zugriffskontrollen und Audit-Funktionen.

Das Chaos mit Email-Anhängen

Das Versenden vertraulicher Dateien als E-Mail-Anhang ist höchstgefährlich. Ein falscher Klick, ein Tippfehler in einer E-Mail-Adresse oder ein „Allen antworten“ statt „Antworten“ und Ihre vertraulichen Informationen könnten an unbeabsichtigte Empfänger gelangen.

Die versteckten Risiken von Dateiübertragungen per E-Mail

Dateien befinden sich an mehreren Speicherorten, die jeweils eine potenzielle Schwachstelle darstellen:

  • Im Gesendet-Ordner des Absenders
  • Im Posteingang des Empfängers
  • In E-Mail-Server-Backups
  • In den Downloads auf Mobilgeräten
  • Im Speicherplatz des Cloud-E-Mail-Anbieters

Jede Kopie stellt eine weitere Möglichkeit für unbefugten Zugriff oder versehentliche Veröffentlichung dar.

Die Komplexität des benutzerdefinierten Skripts

Nun zu den SFTP-Skripten: Diese scheinen oft zunächst harmlos zu sein: 

def secure_transfer(source, destination, key_file):
  try:
    ssh = paramiko.SSHClient()
    ssh.set_missing_host_key_policy(paramiko.AutoAddPolicy())
    ssh.connect(hostname='secure-server.com',
      username='admin',
      key_filename=key_file)

    sftp = ssh.open_sftp()
    sftp.put(source, destination)
    print("Transfer successful!")

  except Exception as e:
    print(f"Oops: {str(e)}")
  finally:
    sftp.close()
    ssh.close()

Drei Monate später ist dieses Skript allerdings zu einem 500-Zeilen-Monster herangewachsen, das niemand versteht, von dem aber alles abhängig ist. Während SFTP selbst sicher ist, beinhalten benutzerdefinierte Skripte oft:

  • Ein unsicheres Speichern von Anmeldedaten
  • Fehlende ordnungsgemäße Fehlerbehandlungen
  • Fehlende wesentliche Sicherheitsprotokollierungen
  • Stille Unterbrechung während Updates
  • Keine Überwachungsfunktionen
  • Keine Validierung von SSL-Zertifikaten
  • Überspringen von Dateiintegritätsprüfungen

Der API-Chaos

Die Verwendung verschiedener Cloud-Speicher-APIs mag modern erscheinen, aber ohne eine ordnungsgemäße Verwaltung schaffen Sie nur reines Chaos. Stellen Sie sich dieses häufige Szenario vor:

  1. Die Marketingabteilung verwendet die Dropbox-API.
  2. Der Vertrieb bevorzugt Google Drive.
  3. Die Entwicklungsabteilung hat eine benutzerdefinierte S3-Integration von AWS erstellt.
  4. Die Finanzabteilung besteht auf OneDrive.

Hier ist eine typische API-Integration, die auf den ersten Blick sicher aussieht, aber mehrere schwerwiegende Sicherheitslücken aufweist:

const uploadFile = async (file, destination) => {
  const token = process.env.API_TOKEN; // Security Issue #1: Stored in plain text
  try {
    const response = await fetch(`${CLOUD_API}/upload`, {
      method: 'POST',
      headers: { 'Authorization': `Bearer ${token}` },
      body: file
    });
    return response.ok;  // Security Issue #2: No response validation
  } catch (error) {
    console.error('Upload failed:', error);  // Security Issue #3: Exposed error details
    return false;  // Security Issue #4: Silent failure
  }
};

 

Dieser scheinbar einfache Code verbirgt mehrere Sicherheitslücken. Das in Umgebungsvariablen gespeicherte API-Token (process.env.API_TOKEN) bleibt anfällig für Protokollierung und Umgebungs-Dumps. Die einfache Fehlerbehandlung (return response.ok und return false) bietet keinen Prüfpfad oder Warnmeldungen für schwerwiegende Sicherheitsfehler.

Schlimmer noch: Dem Code fehlen grundlegende Sicherheitsfunktionen: keine Überprüfung der Dateiintegrität beim Body: Datei hochladen, keine Überprüfung der Antwort über eine einfache OK-Prüfung hinaus und keine Sicherheits-Header in der Anforderungskonfiguration. Ohne jegliche Ratenbegrenzung rund um den Funktionsaufruf ist er anfällig für Denial-of-Service-Angriffe (DoS). Was wie ein einfacher Datei-Upload aussieht, könnte leicht zu einem Sicherheitsvorfall werden, der nur darauf wartet, passiert zu werden.

Jetzt müssen Sie es mit folgenden Tätigkeiten gleichzeitig zu tun:

  • Mehrere Authentifizierungsmethoden
  • Unterschiedliche Sicherheitsstandards
  • Inkonsistente Prüfpfade
  • Verschiedene Compliance-Anforderungen
  • Zerstreute Zugriffskontrollen

Sicherheitslücken bei der Verwendung mehrerer Provider

Unternehmen, die mehrere Cloud-Speicheranbieter nutzen, stehen vor mehreren schwerwiegenden Sicherheitsherausforderungen:

  • Fragmentierungen der Richtlinien: Jeder Dienst hat seine eigenen Sicherheitseinstellungen und -anforderungen, was es schwierig macht, einheitliche Sicherheitsstandards auf allen Plattformen aufrechtzuerhalten.
  • Komplexe Authentifizierung: Die Verwaltung verschiedener Authentifizierungsmethoden und Zugriffsebenen über verschiedene Dienste hinweg erhöht das Risiko von Sicherheitslücken.
  • Überwachung blinder Flecken: Ohne zentrale Sichtbarkeit können verdächtige Aktivitäten unbemerkt bleiben, wenn Daten zwischen verschiedenen Diensten übertragen werden.
  • Herausforderungen bei der Zugriffskontrolle: Wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder die Position wechseln, wird es zu einer großen Sicherheitsherausforderung, alle ihre Zugriffsberechtigungen auf mehreren Plattformen ordnungsgemäß zu widerrufen.

    Warum ist dies wichtig?

    Die Kosten einer mangelhaften Sicherheit bei der Dateiübertragung sind nicht nur finanzieller Natur – sie können sich auf Ihre gesamte Unternehmensorganisation auswirken:

    • Einhaltung von Vorschriften: Die DSGVO, HIPAA und andere Vorschriften verlangen strenge Sicherheitsmaßnahmen für die Datenübertragung. Die Nichteinhaltung kann zu erheblichen Bußgeldern führen.
    • Betriebsunterbrechung: Fehlgeschlagene Übertragungen und Sicherheitsvorfälle können den Geschäftsbetrieb zum Erliegen bringen und die Kundenbeziehungen schädigen.
    • Datenintegrität: Ohne angemessene Kontrollen können Sie die Richtigkeit und Vollständigkeit der übertragenen Dateien nicht garantieren.
    • Unternehmensvertrauen: Sicherheitsverletzungen und Datenverluste können den Ruf Ihres Unternehmens nachhaltig schädigen.

    Der Weg zur sicheren Dateiübertragung

      Es ist an der Zeit, von diesen riskanten Methoden zu einer richtigen Managed File Transfer (MFT)-Lösung überzugehen. Moderne MFT-Plattformen wie Progress MOVEit bieten:

        1. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
        2. Detaillierte Prüfprotokolle
        3. Automatisierte Arbeitsabläufe
        4. Compliance-Zertifizierungen
        5. Zentralisierte Kontrollen
        6. Überprüfungen der Dateiintegrität
        7. Zuverlässige Zustellungen
        8. Echtzeit-Benachrichtigungen

        Wie Sie den Wechsel zu einer MFT-Lösung problemlos durchführen

        Sind Sie bereit, die Sicherheit Ihrer Dateiübertragung zu erhöhen? Hier ist Ihr Vorgehensplan:

        • Überprüfen Sie Ihre derzeitigen Dateiübertragungsmethoden
        • Identifizieren Sie risikoreiche Datenübertragungen
        • Dokumentieren Sie die Compliance-Anforderungen
        • Evaluieren Sie jegliche MFT-Lösungen
        • Planen Sie eine schrittweise Umstellung
        • Schulen Sie Ihre Teams für die neuen Prozesse
        • Überwachen und überprüfen Sie die Sicherheit

        Warten Sie nicht erst auf eine Sicherheitsverletzung. Wenn es um die Sicherung Ihrer Dateiübertragungen geht, war der beste Zeitpunkt zum Handeln gestern - der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.

        Handeln Sie noch heute

        Ihre Daten haben etwas Besseres verdient als riskante Übertragungsmethoden aus der digitalen Steinzeit. Sehen Sie sich Progress MOVEit an und erfahren Sie, wie modernes MFT Ihre Dateiübertragungen von einem Sicherheitsrisiko in einen strategischen Vorteil verwandeln kann. Ihr zukünftiges Ich (und Ihr Sicherheitsteam) werden es Ihnen danken.

        Adam Bertram

         

        Adam Bertram ist seit 20 Jahren in der IT-Branche tätig und arbeitet aktuell als Automatisierungs-Ingenieur, Blogger und selbstständiger Consultant und Autor, und Ausbilder. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf DevOps, System-Management und Automatisierungs-Technologien, sowie auf zahlreichen Cloud-Plattformen. Er ist ein Microsoft Cloud und Datacenter Management MVP und ist dafür bekannt effizient zu arbeiten. Außerdem liebt er es anderen Leuten die Welt der Automatisierung näherzubringen.

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